Termin

Jeff Wall. Transit

Ausstellung 15.06.2010–15.09.2010

Kunsthalle im Lipsiusbau, Dresden, Deutschland

Die rund 20 Arbeiten umfassende Werkauswahl unter dem Titel Jeff Wall. Transit vermitteln einen Überblick über Jeff Walls bildkünstlerisches Schaffen von den 1980er Jahren bis heute.

Mit Großbilddias in Leuchtkästen, die die Ästhetik von Leuchtreklame und Schaufenstern aufgreifen, erlangte Jeff Wall in den 1980er Jahren internationale Bekanntheit. Auf den ersten Blick wirken die Bilder wie Momentaufnahmen, doch in Wirklichkeit sind die Fotos des Künstlers das Ergebnis präziser Inszenierungen, in denen Realität und Fiktion nahtlos ineinander übergehen. In seinen durchkomponierten Tableaus verbinden sich die trügerische Authentizität der Fotografie und die suggestive Sprache des Films mit dem Erzählgestus der klassischen Malerei. Die Werke von Rembrandt, Brueghel, Delacroix oder Manet haben ihn dabei nachhaltig beeinflusst. Seine Bilder spielen oft auf die Kunstgeschichte an, haben aber immer die Gegenwart im Visier.

Neben den kinematografischen Werken, die Jeff Wall wie ein Regisseur minutiös konzipiert, fotografiert und in einem langen technischen Produktionsprozess realisiert, gilt sein Interesse auch der dokumentarischen Seite der Fotografie. Aufmerksam registriert Jeff Wall alltägliche Dinge und Orte, die sonst nur in den Randzonen unserer Erfahrung existieren und die in der Verbindung zu seinen inszenierten Arbeiten plötzlich an Bedeutung gewinnen. Seit Mitte der 1990er Jahre hat Jeff Wall das technische Spektrum seiner Arbeit um das Medium der  Schwarz-Weiß-Fotografie erweitert. Für seine aktuelle Werkgruppe von großformatigen Farbfotografien wählte er erstmalig das C-Print-Verfahren.

Schauplatz vieler seiner Arbeiten ist Jeff Walls Heimatstadt Vancouver, die sich im Vergleich zu europäischen Metropolen innerhalb kurzer Zeit von einer Indianersiedlung zu einer multikulturell geprägten Großstadt entwickelte. Sowohl in den vorgefundenen Motiven als auch in arrangierten Bildern legt Jeff Wall die Zwischenräume menschlichen Verhaltens und gesellschaftlicher Entwicklungen frei. In diesem Sinne versteht er sich auch als „Maler des modernen Lebens “, wie es Baudelaire als Devise für die Maler zu Beginn der Moderne im 19. Jahrhunderts ausgegeben hatte.

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Öffnungszeiten
Di. bis So. von 10 bis 18 Uhr;
Mo. geschlossen

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