Ganz Malerei und doch im Grenzbereich grafischer Physiognomien. Pure Flächenorganisation und doch raumsuggestiv. Formkonzentrierte Abstraktion und doch durchdrungen von poetischen Assoziationskräften. Farbenstark und dennoch lyrisch verhalten. Plan und Improvisation, Ernst und Spiel in konstruktiver Verbundenheit. Aus diesen Spannungsbögen künstlerischer Entscheidungen generiert sich das bemerkenswert Eigentümliche der Bilder Jessica Buhlmanns.

»On the cusp« – »an der Schwelle«, der Schwelle zu einem jeweils vermeintlichen Widerspruch – so charakterisiert die Künstlerin selbst die gestalterische Situation ihres kreativen Vorgehens während der Arbeit an ihren Gemälden, die wie gemalte Collagen aus teils monochromen, teils polychrom strukturierten, scharfkantig geschnittenen Papieren erscheinen. Jessica Buhlmanns gespachtelte Abstraktionen, die häufig architektonische oder landschaftliche Anmutungen aufweisen, brechen und versöhnen zugleich alte und neue Parameter malerischer Traditionen.