Termin

Jesus Reloaded. Das Christusbild im 20. Jahrhundert

Ausstellung 15.01.2017–26.03.2017

Kunsthaus Apolda, Apolda, Deutschland

Seit fast 2000 Jahren ist die Kunst Europas eng mit der christlichen Ikonografie verknüpft und nicht nur gläubigen Menschen sind Motive wie Christi Geburt und Kreuzigungen heute noch vertraut. Doch viele der Christusdarstellungen, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden, setzen sich auch kritisch mit Kirche und Religion auseinander und ebenso viele Künstler, die sich mit dem Bild Christi befassen, standen in sehr distanziertem Verhältnis zur Kirche. Trotzdem griffen sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf die christliche Bildgebung zurück und entwickelten neue, individualisierte Ansätze, die den Menschen im Spannungsfeld zwischen Spiritualität und moderner Massengesellschaft zeigen. Gerade im 20. Jahrhundert identifizierten sich viele Künstler aufgrund ihrer persönlichen Biografie mit dem Christusbild. So führte die Erfahrung des Ersten Weltkrieges bei den Expressionisten zu einer tiefen Zerrüttung des Menschenbildes und Zweifeln an der Authentizität Gottes, was in manchen Fällen zu einer Politisierung des Christusmotivs führte. Mit Hilfe neu entwickelter Formensprachen gelang es der Kunst der Moderne auch in der Nachkriegszeit, die christliche Ikonografie mit neuen, nicht immer religiös motivierten Inhalten zu füllen. Stets jedoch ist die Wahl eines biblischen oder christlichen Themas auch im 20. Jahrhundert ein Zeichen für die Suche des Künstlers nach einem Sinn und einer spirituellen Heimat.

Die Ausstellung „Jesus Reloaded. Das Christusbild im 20. Jahrhundert“ präsentiert annähernd 130 hauptsächlich druckgrafische Werke aus der Moderne und der Postmoderne. Darunter Werke von Marc Chagall, Otto Dix, Max Beckmann, Georges Rouault, Joseph Beuys, Georg Baselitz, Robert Rauschenberg und Keith Haring.

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