Termin

Joachim Koester - Ich bin selbst nur ein Aufnahmeapparat

Ausstellung 26.11.2010–06.02.2011

kestnergesellschaft, Hannover, Deutschland

Das Werk des dänischen Künstlers Joachim Koester (*1962 in Kopenhagen) basiert auf der Frage, wie sich Geschichte zeigt und festschreibt, ob und welche Alternativen möglich waren und sind. In der Einzelausstellung Ich bin selbst nur ein Aufnahmeapparat präsentiert die kestnergesellschaft eine Reihe von Filmen und Fotografien der letzten sieben Jahre, die sowohl den menschlichen Körper als auch geografische Orte als Archive verschwundener oder verdrängter Geschichte behandeln. Nach dieser Geschichte oder besser nach diesen Geschichten sucht Koester mit einer Methode, die er selbst als »ghost hunting« bezeichnet.

Das Aufspüren und Festhalten von in Vergessenheit geratenen Personen, Dingen und Orten ist ein wesentlicher Antrieb in Koesters Werk. The Barker Ranch (2008), eine Serie von vier Schwarzweiß-fotografien, zeigt in kompositorischer wie bildlicher Schönheit jenen Ort im kalifornischen Death Valley, an dem sich in den 1960er Jahren die legendäre Manson Family versteckt hielt, nachdem sie grausam gemordet hatte – ein Zusammenhang, der sich nicht allein über die Bildebene erschließt.

Oft begleiten von Koester verfasste Texte seine Fotografien und Filme. Sie stehen für die wissenschaftliche Recherche als künstlerische Methode. Historische Informationen, die verloren gegangen sind, lange als marginal erachtet oder unterdrückt worden sind, werden in Koesters Arbeiten nicht nur zugänglich gemacht, sondern textlich wie bildlich konstruiert.

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