Der 41-jährige Berliner Maler Jonas Burgert zählt zu den Shooting Stars der deutschen Kunstszene. Er malt in Überlebensgröße mystische Szenarien, die sowohl über existenzialistische Befindlichkeiten berichten wie auch beeindruckende kulturgeschichtliche Zeugnisse darstellen.

Das zentrale Thema der Malerei von Jonas Burgert ist die Figuration, die er facettenreich in Mythen, in die Groteske und im Phantastischen integriert. Die minutiös konzipierten Bildkompositionen erinnern an epische Bühnenbilder, die zum Spiegel spannungsreicher zwischenmenschlicher Beziehungen werden. Seine großformatigen Leinwände verdichten sich zu sensiblen Ich-Porträts und sind von emotionaler Eindringlichkeit und gespenstischer Wirkung. In exotischen Kostümen und dramatischen Lichtsetzungen begegnen uns Könige, Schamanen, Amazonen, Magier, Dämonen, Kinder sowie Krieger, Jäger und Sammler, die sich mit unserer gegenwärtigen Lebenswelt vermischen. Der Bildraum steigert sich zu einer großen Erzählung, dessen Protagonisten die Allegorien der menschlichen Existenz wiedergeben: Melancholie, Liebe, Tod und Gerechtigkeit. Die Figurendarstellungen agieren wie zeitlose Weltenwanderer, die geheimnisvoll den Betrachter in ihren Bann ziehen und einen Dialog zwischen einer urbanen und einer archaischen Welt ausloten.
Die Kunsthalle Krems zeigt gemeinsam mit der Kunstalle Tübingen die erste institutionelle Einzelausstellung des Malers, die einen Querschnitt seiner seit 2005 entstandenen Arbeiten zeigt.