Termin

Joseph Semah: Ich bin, der ich bin - EHYeH ASheR EHYeH

Ausstellung 17.05.2009, 11:30 Uhr–12.07.2009

Gerhard-Marcks-Haus, Bremen, Deutschland

Der in Bagdad als Enkel des letzten Großrabbiners von Bagdad geborene, in Tel Aviv aufgewachsene und heute in Amsterdam lebende Künstler Joseph Semah (*1948) hat sich wie kaum ein anderer zeitgenössischer Künstler mit dem jüdisch-christlichen Traditionserbe auseinandergesetzt. Er äußert sich dazu gleichermaßen in Text, Wort, Bild, Objekten und Installationen und erinnert daran, dass der spezifisch jüdische Teil dieses Erbes in Europa kaum noch wahrgenommen wird.

In der Ausstellung »Ich bin, der ich bin« präsentiert der Künstler sein komplexes Œuvre in 72 Werken. Im Vordergrund steht dabei der Begriff des »Fremden«: der Fremde – ein Künstler aus einem anderen Kulturkreis in einem deutschen Museum – und das Fremde – Kunstwerke, die auf den ersten Blick unverständlich sind. Joseph Semah kehrt die Logik der Angst vor dem Fremden um und baut behutsam von Werk zu Werk eine Sprache auf, die kompromisslos und frei zwar keine Zugeständnisse an ein Publikum macht, die sich im Nachvollzug aber als höchst kommunikativ und offen erweist.

Im Hintergrund des Konzeptes dieser Ausstellung steht nämlich die Frage des Versprechens. Jedes Kunstwerk beinhalte das Versprechen, so Joseph Semah, dass ein Betrachter durch dieses Werk etwas über den Menschen erfahre, der es geschaffen habe. Und während sich zynisch behaupten ließe, dass Künstler und Betrachter sich letztendlich fremd bleiben, führt dagegen Semah die fantastische Tatsache ins Feld, dass mit einem Kunstwerk quer über Kulturen hinweg Kontakt hergestellt werden kann. Die bildungsbürgerliche Idee, dass Kunst der Erweiterung des Horizonts des Menschen diene, wird von Semah aufgegriffen und im Sinne einer multikulturellen Welt weitergeführt.

 

Diese Seite teilen

Besuchen Sie uns