Die große Reformbewegung der Moderne, zu deren Zentren unter anderem Brüssel, Wien, Barcelona, Darmstadt und München zählten, steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Sie stellt die Kunst um 1900 in ihrem vielschichtigen Erscheinungsbild und ihren regionalen Ausprägungen im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz vor und zeichnet das Porträt einer Kulturlandschaft, in der Kunst, Politik, Geschichte und Wirtschaft eng miteinander verflochten sind.

Mit rund 700 Exponaten zeichnet die Ausstellung ein differenziertes Bild des Jugendstils am Oberrhein: Neben Kunstwerken, Architekturmodellen und -fotografien finden sich Stoffe und Kleider, Möbel, Tapeten, Schmuck und Keramik. Auch zahlreiche Nutzgegenstände des täglichen Bedarfs - von Essgeschirr und Besteck über Schirmständer bis zum Kehrwisch - eine Vielfalt, die die Tendez des Jugendstils wiederspiegelt. Die Grenzen zwischen Kunst und Leben werden so verwischt, dass das Leben zum Gesamtkunstwerk erhoben wird.