Termin

Kunsthaus Zürich präsentiert Tino Sehgal

Ausstellung 23.04.2009–31.05.2009

Kunsthaus Zürich, Zürich, Schweiz

Vom 23. April – 31. Mai 2009 finden zwei sich ergänzende Ausstellungen von Tino Sehgal parallel statt: im Kunsthaus Zürich und im Haus Konstruktiv.

Tino Sehgal (*1976) hat eine immaterielle und ephemere Form der Kunst entwickelt. Sie entsteht nur dann, wenn man ihr begegnet. Ausgeführt von unterschiedlichen Interpreten, wie z.B. Museumsaufsichten, Sängerinnen, Experten verschiedenster Natur, Kindern oder sozial benachteiligten Personen, existieren seine Arbeiten als Interaktionen zwischen dem Museumspublikum und den vom Künstler eingesetzten Akteuren.
Sehgal ersetzt damit die materielle Produktion von Objekten durch temporäre Werke aus Körper, Stimme, Raum und Zeit. Konsequenterweise gibt es keine fotografische oder filmische Dokumentation dieser Arbeiten. Im Kunsthaus werden vier verschiedene Werke Sehgals über den Altbau verteilt mit der Sammlung in einen Dialog treten. So wird u.a. «Instead of allowing some thing to rise up to your face dancing bruce and dan and other things» gezeigt, eine ganz frühe, choreographische Arbeit von Tino Sehgal. Sie nimmt explizit auf vom Tanz beeinflusste Werke Bruce Naumans und Dan Grahams Bezug, wird aber hier bewusst mit Skulpturen von Auguste Rodin kontrastiert. Denn obwohl Sehgal einen völlig anderen Werkbegriff vertritt, sind in dieser Arbeit durchaus Parallelen zu dem Verhältnis von Abstraktion und Figuration in Rodins Skulpturen zu sehen bzw. stellt sich die Frage von Oberfläche, Bewegung und Licht oder dem Verhältnis von Sockel und Figur auf ganz neue Weise. Im Unterschied zu dieser eher skulpturalen Arbeit, vollzieht sich «This is exchange» in einer sozialen Interaktion zwischen Akteuren und Besuchern. Zusätzlich sind «This is good» und «Diese Beschäftigung» zu sehen.
 
Auch ohne Materialisierung erfüllen Sehgals Arbeiten die Konventionen von Werken der bildenden Kunst. Sie sind für die gesamte Dauer einer Ausstellung im Raum präsent, können im Kunsthandel erworben und von Museen oder Privatpersonen gesammelt werden. In ihrer Situationsgebundenheit und Ereignishaftigkeit stellen sie den traditionellen Kunstbegriff absichtlich auf die Probe und eröffnen einen neuen Blick auf die Kunstproduktion und -rezeption im musealen Kontext.
Sehgal wird zeitgleich mit dem Kunsthaus auch im Zürcher Haus Konstruktiv zu sehen sein. Die Ausstellungen werden am Donnerstag, den 23. April 2009 an beiden Orten eröffnet, nehmen aufeinander Bezug und ergänzen sich auf spannende Weise.

Weitere Informationen

Öffnungszeiten: Sa/So/Di 10–18 Uhr, Mi/Do/Fr 10–20 Uhr
Eintrittspreise: CHF 14.–/10.– reduziert

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