Spätestens seit den 80er Jahren ist das Thema des Künstlerpaars beliebter Gegenstand der kunsthistorischen Forschung. Natürlich sind es hier vor allem die berühmten Paare der Kunstgeschichte wie Claudel/Rodin, Taeuber/Arp, launay/Delaunay oder Christo/Jean-Claude, die in der Literatur behandelt werden. Doch auch die Fotografin Heide Stolz (1939 - 1985) und der Maler Uwe Lausen (1941 - 1970) gehören – zumindest innerhalb eines kurzen Zeitraums der 60er Jahre - zu diesem Typus. Im Zuge der Wiederentdeckung des Werks von Uwe Lausen – gerade endete eine dreiteilige, 2010 in der Frankfurter Schirn Kunsthalle gestartete Retrospektive - finden nun erstmals auch die Fotografien von Heide Stolz und deren Wechselwirkungen mit den Gemälden Lausens Beachtung. Gleichzeitig offenbart sich in dem spannenden Zwischenspiel dieser absolut individuell angelegten Künstlerpersönlichkeiten ein interessantes Kapitel der Kunst- und Gesellschaftsgeschichte der 60er Jahre.

Die Referentin, Selima Niggl, studierte Kunstgeschichte in Passau und München mit dem Schwerpunkt „Kunst der 50er und 60er Jahre“. Seit 2007 promoviert sie an der Universität Zürich zum Thema Uwe Lausen. (SN)