Termin

Kurzführung mit Dr. Sven Nommensen: Jasper Johns, Painting with a ball

Führung 11.09.2010, 15:00 Uhr

Burg Dankwarderode, Braunschweig, Deutschland

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich in Amerika mit dem Abstrakten Expressionismus eine Malerei, mit der sich die Künstler von der als lähmend empfundenen Last europäischer Tradition emanzipierten. Besonders die erste Generation der New York School war auch für mystisches, okkultes, spirituelles Gedankengut und das Konzept der Erhabenheit offen. Dem Konzept des Erhabenen lag die Frage nach Wahrheit und Wirklichkeit zugrunde. Die Absicht, den Betrachter damit zu konfrontieren, fand ihren Ausdruck im meist großen Formaten, in der Nähe zur Monochromie und einer dunklen Farbpalette.

Ende der 1940er Jahre beschäftigten sich Robert Rauschenberg, Ad Reinhardt, Mark Rothko, Frank Stella und Barnett Newman intensiv mit der Farbe Schwarz. Während die schwarzen Serien bei Stella und Rauschenberg eine klärende Funktion besaßen, waren sie der Höhepunkt für Rothko, den er regelrecht angestrebt hatte. Für Johns besaßen die monochromen Bilder, ähnlich wie bei Rauschenberg, eine klärende Funktion. Nach Johns führt eine monochrome Farbgebung zu einer gesteigerten physikalischen Ausstrahlung des Bildes. Johns neutralisierte das Subjekt, so dass die reine gemalte Oberfläche für sich stand. Diese Idee markierte den Übergang zu seinen Experimenten mit der Farbe Grau. Diese war laut Johns der passende Farbton für Konzeptkunst, da er das Sehvermögen am wenigsten stimuliert, dadurch jedoch die Präsentation von Ideen fördert.

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