Termin

Lesung mit Horst Peter Meyer und musikalischer Begleitung

Lesung 25.08.2016, 17:00 Uhr

Kunsthaus Apolda Avantgarde, Apolda, Deutschland

Wie führt man ein in die künstlerische Ausdrucksarbeit des Künstlers Horst Peter Meyer? Rein äußerlich betrachtet – falls das überhaupt möglich ist – existieren Meyers Bilder auf mehreren Ebenen. Hier sind nicht nur die gemalten und radierten Bilder gemeint, sondern auch die sprachlichen Bilder, die Meyer in Form von Aphorismen entstehen lässt und nicht zuletzt jene, die beim Betrachter entstehen. Seine künstlerische Arbeit ist von einem intensiven Verhältnis zur gesprochenen und geschriebenen Sprache durchdrungen.

Auf der Ebene seiner bildkünstlerischen Ausdrucksmittel, die sich, formal betrachtet, zwischen dem abstrakten Expressionismus und der informellen Malerei einordnen lassen, blitzen mitunter die Anfänge seiner künstlerischen Laufbahn und seine Ausbildung in Dresden und die, mit der Stadt verbundene Tradition des Expressionismus durch. Diese äußere Bildbetrachtung weist eine spielerische Koexistenz von Abstraktion und Figuration auf. Damit gibt der Künstler dem Betrachter die Möglichkeit, Zeichen und Figuren als Referenzobjekte – scheinbar der Wirklichkeit entlehnt – wahrzunehmen. Der Blick heftet sich gern an das, was er kennt und vermeintlich zu verstehen scheint – das Scheinbare und das Vermeintliche sind dabei das Eigentliche Metier Meyers. Des Künstlers Zeichen und Figurationen entstammen allesamt seinem eigenen Kosmos. Sie offenbaren sein metaphorisches Verständnis der Dingwelt, die wir Wirklichkeit nennen. Er bedient sich Ihrer stereotypen Darstellungsformen und seziert damit zugleich die Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten unseres Sehens.

Ähnlich ist es mit dem Verhältnis zwischen dem Bildtitel und der Darstellung: einerseits sind beide auf das innigste verbunden und selten ist der Titel nur eine simple Bezeichnung. Meyers Titel stehen in Verbindung mit dem Dargestellten und sind anderseits zugleich autonom. Auch hier sind es die Zwischenräume und die Vielzahl möglicher Bedeutungen, die Meyer reizen und die sich eventuell beim Betrachten es Bildes und des Verhältnisses zwischen Bild und Text ergeben. Meyer liefert, weder eindeutig zu interpretierende gemalte, gezeichnete Bilder, noch eindeutig interpretierbare Worte zum Bild – er bietet alles und nichts.

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