Termin

Luka Fineisen, Jáchym Fleig, Dragan Lovrinovic: "Wenn Förderung ist, ist eigentlich Vollgas!"

Ausstellung 24.05.2009–19.07.2009

Stiftung Wilhelm-Lehmbruck-Museum - Zentrum internationaler Skulptur, Duisburg, Deutschland

Seit rund zwei Wochen steht ein Baugerüst außen am Wechselausstellungsraum des Neubaus des Lehmbruck Museum. An der Gebäudeecke an der Düsseldorfer Straße beginnt es zu wuchern. Wie eine Art übergroßes Schwalbennest ist ein Gebilde des Lehmbruck-Stipendiaten Jáchym Fleig entstanden und kündigt nun die Abschlussausstellung der Stipendiaten ab Ende Mai an. Zum 13. Mal seit 1978 präsentieren dann Lehmbruck-Stipendiaten der Stadt Duisburg ihre Werke. Zwei Jahre lang hatten Luka Fineisen, Jáchym Fleig und Dragan Lovrinovic Gelegenheit, sich mit den besonderen lokalen Bedingungen auseinander zu setzen. Die Resultate werden traditionell im Rahmen einer großen Abschlussausstellung im Lehmbruck Museum vorgestellt. Luka Fineisen setzt mit ungewöhnlichen Werkstoffen und Eingriffen in die vorgefundene räumliche Situation die Wahrnehmung außer Kontrolle. Sie reizt damit die Grenzen sowohl des Materials, des Raumes als auch der Bildhauerei an sich aus: "Es interessiert mich, wenn honigfarbenes Gießharz so aussieht, als würde es süß schmecken", erklärt Luka Fineisen, "wenn Tageslicht für einen Moment etwas Ewiges bekommt oder wenn zehn Tonnen Pfannkuchenteig etwas Asketisches ausstrahlen."
Jáchym Fleig, der unter den Bewerbern aus ganz Deutschland ausgewählt wurde, versteht das Ausstellungsgebäude als einen Organismus, dem er seine Werke als symbiotische Struktur einpflanzt. Die von moderner Technik geprägten Arbeiten nähren sich aus dem Energiehaushalt des Museums und wirken in diesen zurück. "Die Welt ist schon durchgestaltet, ich mache was dazu", so Jáchym Fleig, "und hoffe, dass es etwas Drittes, Neues ergibt. Mit meinen abstrakten Konstrukten docke ich an vorgefundenen Gegebenheiten an und benutze diese als Träger oder Wirt meiner Arbeiten. Mit meinen Plastiken reagiere ich auf existierende architektonische und urbane Situationen."
Dragan Lovrinovic hat das Gaststipendium für einen in Kroatien geborenen Künstler erhalten. In seinen multi-medialen Installationen (REMEMBER DEATH heißt die aktuelle Arbeit) thematisiert er komplexe, zum Teil politische Inhalte und stellt diese in irritierende und polarisierende Zusammenhänge. In einem Versuch, "tabula rasa zu machen", fordert Dragan Lovrinovic, "synthetischen Kontext zu diffamieren und eine reine Oberflächlichkeit als globalen Prozess kultureller Übersetzung zu beenden. Ethische Komponente der sehr sensiblen Arbeit REMEMBER DEATH ist die Projektion eines Gesellschaftskörpers im Sinne einer Gemeinschaft der Gleichen.

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Öffnungszeiten: Di-Sa 11-17 Uhr, So 10-18 Uhr

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