Die Ausstellung „Magie des Augenblicks – Skizzen und Studien in Öl“ gibt erstmals einen Überblick über Ölskizzen und Ölstudien, die im Bezug zur Kunstlandschaft Rhein-Main stehen. Den Malern dienten sie im künstlerischen Gestaltungsprozess sowohl zur schnellen und flüchtigen Fixierung erster Ideen von Farbe, Form und Gesamtkomposition für ein späteres Gemälde als auch zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem gewählten Motiv. Diese Arbeiten zeichnen sich durch Spontaneität, Frische und malerische Offenheit aus.
Die Ausstellung präsentiert das Spektrum der Ölskizzen und -studien in chronologischer und thematischer Ordnung, deren Bandbreite von Figuren-, Porträt-, Tier-, Wolken- bis zu Landschaftsmotiven reicht. Im 18. Jahrhundert fanden die Skizzen und Studien in Öl ihre Anwendung vor allem im Werkprozess und entstanden im Atelier. Im 19. Jahrhundert wendeten sich die Künstler von der akademisch durchgearbeiteten Komposition ab und interessierten sich in Anlehnung an die französischen Freilichtmaler von Barbizon verstärkt für das natürliche Licht und die natürliche Umwelt mit dem Ziel naturgetreuer Darstellungen. Die nun in der Natur gemalten Skizzen und Studien in Öl erlangten im ausgehenden 19. Jahrhundert ihren bedeutungsgeschichtlichen Höhepunkt, als zwischen ihnen und den fertigen Gemälden kaum noch Unterschiede in der Malweise zu erkennen waren.
Die Ausstellung im MUSEUM GIERSCH thematisiert diese Entwicklung der unterschiedlichen Formen, Funktionen und Bedeutungen von Ölskizzen und Ölstudien anschaulich mit einer Auswahl von über 130 Kunstwerken vom 18. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Der begleitende Katalog bietet erstmals einen Überblick über die Bandbreite der interessanten und ästhetisch reizvollen Skizzen und Studien in Öl der Kulturregion Rhein-Main.