Termin

Maler von Welt. Johann Heinrich Schönfeld

Ausstellung 10.12.2010–13.03.2011

Barockschloss Salzburg, Salzburg, Österreich

Johann Heinrich Schönfeld (1609-1684) gilt als einer der bedeutendsten und außergewöhnlichsten Barockmaler Süddeutschlands. Aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit in Italien, mit Stationen in Rom und Neapel, ist er einer der wenigen deutschen Künstler dieser Epoche, deren Werke international Beachtung fanden. Auch in Salzburg finden sich Gemälde von Schönfeld: im Salzburger Dom, in der St. Johannes Kirche am Imberg und in der Residenzgalerie Salzburg.

Am 23. März 1609 im oberschwäbischen Biberach geboren, ging Schönfeld bei Johann Sichelbein in Memmingen in die Lehre. Nach seiner Gesellenzeit in Stuttgart und Basel verließ er 1633 Deutschland in Richtung Italien. Grund waren die Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Erst nach 18 Jahren intensiven Studiums und Arbeitens in Rom und Neapel kehrte Schönfeld als Maler von Welt“ nach Deutschland zurück, ließ sich 1651 in Augsburg nieder, wo ihm 1652 das Bürger- und Meisterrecht zugesprochen wurden. Von Augsburg aus arbeitete der Künstler für private Auftraggeber sowie für die evangelische und katholische Kirche und avancierte zu einem der bedeutendsten Barockmaler Deutschlands.

Wie kein anderer seiner deutschen Zeitgenossen, wie z.B. Adam Elsheimer oder Johann Liss, war Schönfeld fähig, nord- und südalpine Einflüsse zu einem einzigartigen Oeuvre zu vereinen. Viele seiner Gemälde und Grafiken sind mit antiken Architekturen versehen, die er in Italien gesehen hatte, andere schildern antike Mythen oder Historien. Auch seine ebenfalls zahlreichen religiösen Werke zeigen immer wieder die genaue Kenntnis der Antike.

Schönfeld konnte nur mit dem rechten Auge sehen und er arbeitete mit der linken Hand. Nur auf Zeichnungen sind Merkmale seiner Linkshändigkeit zu erkennen: so die nach rechts perfekter als nach links gezogenen Bögen, und die Richtung der Schraffuren von links nach rechts abfallend. Bei der Arbeit mit dem Pinsel jedoch hinterlässt die Linkshändigkeit keine sichtbaren Spuren.

Unter dem Titel "Maler von Welt. Johann Heinrich Schönfeld", zeigten die Kunstsammlungen der Stadt Augsburg über den Sommer 2010 eine prächtige Werkschau im Schaezlerpalais. Nahezu der gesamte Bestand dieser deutschen Barockgalerie macht jetzt im Salzburger Barockmuseum Station: mit 8 Ölgemälden, 7 Handzeichnungen und 21 Stichen nach Zeichnungen des genialen Künstlers.

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