Die Malerei hat in der Auseinandersetzung mit den anderen Kunstgattungen seit der Mitte des 20. Jahrhunderts die eigenen Rahmenbedingungen analysiert und zugleich ihr Feld erweitert. Der Prozess des Malens und die Materialität der Farbe wurden dabei ebenso zu ihren Themen wie die Auflösung des traditionellen Bildformats und ihr Potenzial, objekthafte Formen anzunehmen und in den Raum zu expandieren. In seinem diesjährigen Programmschwerpunkt zur Malerei veranschaulicht die Ausstellung, primär anhand der MUMOK Sammlung, diese parallel verlaufenden und sich teilweise überlagernden Themen des Prozessualen und Expansiven. Dabei erweist sich die Malerei als diskursives Medium, das eine Fülle innovativer Spielformen aufweist, deren Entwicklung vom kunsttheoretischen Meinungsstreit zwischen Befürwortern und Gegnern der Malerei mitbestimmt wird. Das Spektrum der gezeigten Werke reicht von bereits historischen Positionen der 1960er und 1970er Jahre bis in die Gegenwart und verdeutlicht die Offenheit und die permanente Erneuerung der Malerei.