Ausstellung 09.09.2011–02.10.2011
Mark Soos aktuelle Ausstellung »Madame Guillotine« beschäftigt sich anhand von bildlichen Darstellungen der Guillotine aus der Zeit der Französischen Revolution mit Fragen der Bildproduktion. Die aus Digitalarchiven und örtlichen Büchereien entnommenen Reproduktionen von Stichen aus dem 18. und 19. Jahrhundert wurden mit der niedrig auflösenden Kamera eines Mobiltelefons abfotografiert und dann wiederum in einem traditionellen Fotolabor vergrößert und ausgedruckt, wobei zusätzlich ein analog hergestelltes Fotogramm über das digitale Bild gelegt wurde. Jedes Werk ist bei Soo eine Komprimierung verschiedenartigster Methoden der Bildproduktion, die auf ein und derselben Bildebene koexistieren. Der Übergang zwischen verschiedenen Systemen der Bildherstellung findet seinen Widerhall in Bilddarstellungen der Guillotine und in elementaren Bildern der Unruhen, die die Monarchie des Ancien Régime in Frankreich in die ungewisse und wechselhafte Moderne einer demokratischen Republik überführten.