Termin

Martin Nill – Square City and Inhabitants

Ausstellung 08.10.2011–29.10.2011

Feinkunst Krüger, Hamburg, Deutschland

Square City, kreirt vom Hamburger Künstler Martin Nill, besteht aus 35 Quadraten à 29 mal 29 cm, fünf Quadrate in der Breite und sieben Quadrate in der Länge. Der Abstand zwischen den Quadraten beträgt 2,5 cm, sodass der Eindruck eines orthogonalen Straßen- oder Flusssystems entsteht. Die einzelnen Quadrate sind ästhetisch und inhaltlich voneinander unabhängig, auch wenn sich funktionale Gruppierungen bilden (Wächter, Brücken). Square City ist zentralistisch organisiert um eine (fast) leere Mitte herum: Eine wächserne Kuppel bildet eine Art Regierungspalast. Davor befindet sich eine ebenso wächserne Hochhaussiedlung aus anonymen ungestalteten Kuben. Dennoch handelt es sich nicht um eine reine Architekturutopie, denn mit einem Prairie House nach Frank Lloyd Wright und einer Karikatur der ville contemporaine von Le Corbusier gibt es durchaus reale Anknüpfungspunkte.
Auch die Bewohner zeigen, dass keine utopische Vision dargestellt wird, die Glück und Schönheit für die Zukunft vorgaukelt. An den Wänden stehen sie aufgereiht in Kästen und stellen ihre Absonderlichkeiten, Abnormitäten und Obsessionen zur Schau. Manche erinnern an Statuen oder Kultobjekte aus exotischen Ländern, am ganzen Körper tätowiert oder aus grobem Holz geschnitzt. Der Übergang vom Anorganischen zum Organischen zum Technoiden ist fließend. Die körperlichen und psychischen Mängel der Bewohner verkörpern das Anliegen von Square City: Sich die Freiheit und Unverfrorenheit zu erlauben, Defekte im Hier und Jetzt zu leben.

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