Ausstellung 11.03.2010–30.05.2010
Leinendamasttafeltücher sind seit Jahrhunderten Bestandteil der Inventare adliger Häuser und des Hofes. Kostbarkeit und Exklusivität des Materials reduzieren sich mit dem Wechsel vom Handwebstuhl zur Jacquardmaschine. Die Faszination und Schätzung bleibt jedoch bestehen, zum Kundenkreis tritt das Bürgertum. Baumwolle und farbige Garne machen die Tücher einem großen Käuferkreis erschwinglich. Die eigentliche Kostbarkeit liegt jedoch nicht im Material, sondern im Künstlerentwurf des Musters. Es ist wenig bekannt, daß bedeutende Jugendstilkünstler zahlreiche Textildekore entwarfen, etwa Peter Behrens, Hans Christiansen, Johann Vincenz Cissarz, Otto Eckmann, Gertrud Kleinhempel, Albin Müller, Adelbert Niemeyer und Joseph Maria Olbrich. Anders als die Muster im Rapport - wie für Vorhänge und Möbelbezüge – folgt die »abgepaßte Ware« – Tischdecken und Servietten - einem vorgegebenen Maß. Ihre Komposition ist dem Rechteck oder Quadrat einbeschrieben und unterliegt der Disposition von Binnenfeld und Bordüre mit Ecklösung. Die Ausstellung zeigt dieses Produkt aus der Verbindung von Künstlerentwurf und industrieller Fertigung und thematisiert damit die Auseinandersetzung und das Zusammenwirken von Kunst und Industrie.
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag, 11-18 Uhr
Eintritt
4,00 € (normal),
2,00 € (ermäßigt),
6,00 € (Familienkarte),
sonntags: Eintritt frei