Termin

Max Krajewsky - Fotochronist der Berliner Baugeschichte Architektur- und Industriefotograf zwischen Handwerk und Kunst.

Ausstellung 02.03.2010–27.06.2010

Stiftung Deutsches Technikmuseum, Berlin, Deutschland

Das Historische Archiv des Deutschen Technikmuseums präsentiert aus seiner reichen Sammlung bekannter Berliner Fotografen erstmals Werkfragmente des technischen Fotografen Max Krajewsky (1892–1972). Zirka 90 Originalabzüge belegen den hohen Rang dieses Architektur- und Industriefotografen, den seine kontinuierliche Tätigkeit vom Kaiserreich bis in die Adenauerzeit zum Chronisten Berliner Baugeschichte macht.
Zum ersten Mal werden seine Aufnahmen der klassischen Architekturmoderne zusammen mit Fotografien von Baustellen und Modellen gezeigt. Die Auftragsarbeiten entstanden für Berliner Bauunternehmen sowie für städtische und staatliche Behörden. Dem aktuellen Forschungsstand entsprechend liegt der Fokus auf dem technisch-handwerklichen Hintergrund des Fotografen.
Die Ausstellung wurde von Katharina Steiner im Rahmen eines Projektes zur Erschließung historischer Fotografien zusammengestellt.
Chronist der Berliner Baugeschichte

Erstmals sind Aufnahmen von Berliner Baustellen zu sehen, die Krajewsky zwischen 1930 und 1968 dokumentierte. In den 30ern begleitete Krajewsky die Bauarbeiten an der Berliner U- und S-Bahn – in diesem Zusammenhang entstand eine Reportage zum Einsturzunglück vom 20. August 1935.
Die Fotografien der Reichskanzlei und der Siedlung Zehlendorf sowie des Modells der Welthauptstadt Germania haben bis heute einen Platz im öffentlichen Bildgedächtnis. Das Schillertheater fotografierte Krajewsky im Auftrag der Berliner Baufirma Steffens & Nölle 1950 als Baustelle und 1951 als fertiges Gebäude.
Neben seinem Arbeitsschwerpunkt, der Architektur und der Industrie, betätigte sich Krajewsky zeitweilig auch erfolgreich in der Museumsfotografie: Das im Detail ausgeleuchtete Silbermodell der Kurfürstlichen Fregatte "Friedrich Wilhelm zu Pferde" und die Bestände des AEG-Hygiene-Museums stellen seine technisch-handwerkliche Flexibilität unter Beweis.
Panorama der Industriekultur

Die Bilderwelt des Max Krajewsky zeigt bekannte Erinnerungsorte der Berliner Stadtgeschichte und der deutschen Geschichte im Allgemeinen. Sie umfasst eine prägende Epoche der deutschen Industriekultur – ausgehend von ihren ikonographischen Wurzeln im 19. Jahrhundert über die „Welt der Dinge“ der klassischen Moderne bis ins postmoderne Nachkriegsdeutschland. Die Motive, die uns die Fotografien vor Augen halten, sind Zeugnisse der Kultur-, Industrie- und Technikgeschichte des vergangenen Jahrhunderts.
Der „technische Fotograf“ – eine biographische Skizze

Max Krajewsky wurde 1892 als Sohn des Hoffotografen Alex Krajewsky in Berlin geboren. Seine Ausbildung im mittelständischen Familienbetrieb beendete er vor dem Ersten Weltkrieg mit der Meisterprüfung. In den frühen 1920er Jahren folgte die berufliche Selbstständigkeit mit der Gründung der Lichtbildwerkstatt Max Krajewsky in Charlottenburg. Von da an vergrößerte sich sein Kundenkreis kontinuierlich und umfasste neben Architekten und Firmen der privaten Bauwirtschaft und Industrie auch städtische und staatliche Behörden. Der Eintritt in die NSDAP am 5. Mai 1933 war sicherlich ein Grundstein für sein berufliches Weiterkommen während des Nationalsozialismus. Ab 1937 war er für die Behörde des Generalbauinspektors Albert Speer tätig. Nach 1945 arbeitete Krajewsky als renommierter Fotograf, bis er 1968, vier Jahre vor seinem Tod, seine Lichtbildwerkstatt schloss.
Das Fotografenarchiv – ein Fragment

Max Krajewsky hatte ein breit gefächertes Arbeitsfeld und hinterließ ein umfangreiches Werk, dessen Erforschung und Erschließung erst am Anfang steht. Ein solches Vorhaben gleicht einer herausfordernden Spurensuche, da weder Negative oder Glasplatten noch das Fotografenarchiv überliefert sind. Alleine die Signaturen auf den Originalabzügen geben Hinweise auf Umfang und Systematik des Archivs.

Weitere Informationen

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 9.00 - 17.30 Uhr
Samstag / Sonntag: 10.00 - 18.00 Uhr

Eintritt:
regulär: 4.50 Euro
ermäßigt: 2.50 Euro

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