Termin

Menschenbilder 1620/2009 - Zeitgenössische Bildnisse begegnen alten niederländischen Porträts

Ausstellung 21.06.2009–16.08.2009

Museum Abtei Liesborn, Wadersloh, Deutschland

Die Schau versammelt ca. 200 Werke. Ausgestellt wird überwiegend Gegenwartsmalerei, aber auch Zeichnungen, Druckgrafiken, Skulpturen und Plastiken sowie eine Videoarbeit sind zu sehen.

Fast vierhundert Jahre liegen zwischen dem ältesten, um 1620 geschaffenen Porträt und einem der jüngsten in der Ausstellung gezeigten Gemälde, „Masstab“ von Martin Eder. In der Gegenüberstellung von Bildnissen der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts mit solchen der Gegenwartsmalerei spannt die Ausstellung einen weiten Bogen.

Mit der Rückkehr der Figur in die Malerei hat das Bild vom Menschen und insbesondere das Porträt eine Renaissanc erlebt. Dabei knüpft die figurative Malerei der Gegenwart an eine nie unterbrochene Tradition des Figürlichen und Gegenständlichen an. Auf der Basis der europäischen Tafelmalerei hat die gegenwärtige Künstlergeneration in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten figurativer Kunst neu entdeckt und weiterentwickelt. Die Liesborner Ausstellung versucht anhand des Bildes vom Menschen einen Brückenschlag zwischen der heutigen Künstlergeneration und den Bildnismalern des Holländischen Goldenen Zeitalters.

Das spannungsreiche Zusammentreffen alter und neuer Kunst unter einem gemeinsamen Sujet lässt auf den ersten Blick mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten erkennen. Gleichwohl gibt es in der malerischen und inhaltlichen Auffassung auch Parallelen. Das wird besonders deutlich in den so genannten „Tronien“, die Studien- oder Charakterköpfe darstellen und keine identifizierbare Person. In „Tronien“ ließ sich die Darstellung von Charakter, Temperament, Lebenserfahrung, Licht- und Schattenspiel sowie die Nachahmung unterschiedlicher Stofflichkeiten und Gemütsbewegungen erproben. Vieles davon findet sich auch in den Menschenbildern der Gegenwartskünstler.
 

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