Ausgehend von Vincent van Gogh, dem Prototyp des leidenden Künstlers der Moderne, werden zahlreiche Kunstwerke früh verstorbener Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts versammelt, die das 51. Lebensjahr nicht erreicht haben. Jackson Pollock wurde 44 Jahre alt. Jean-Michel Basquiat erlag im Alter von 27 Jahren seiner Drogensucht. Blinky Palermo, Yves Klein und Eva Hesse wurden nicht älter als 34 Jahre. Piero Manzoni starb dreißigjährig. Es zeigen sich unterschiedlichste Strategien zur Legendenbildung um das unvollendete Werk und die posthume Stilisierung des Künstlers: vom Geniekult bis zum Marktphänomen. Tatsächlich sind Künstler zu Lebzeiten nicht nur Autoren ihres Werkes, sie steuern auch mehr oder weniger stark dessen Rezeption. Stirbt ein Künstler jedoch früh, bestimmen andere Faktoren das Nachleben des OEuvres. So bleiben am Ende zentrale Fragen offen: Wie wirkmächtig überlagern Nachlassstrategien, Preisentwicklungen und Stilisierung das eigentliche Werk und den ästhetischen Genuss? Welche Legenden und Mythen haben sich verselbstständigt und verstellen den Blick auf das OEuvres?