Termin

New Narratives. Ökonomien anders denken

Tagungen und Symposien 30.03.2017–02.04.2017

Württembergischer Kunstverein Stuttgart, Stuttgart, Deutschland

Auf der Basis eines breiten Netzwerks aus lokalen Kulturinstitutionen ist in Stuttgart die Etablierung eines neuen, jährlich stattfindenden „Gipfeltreffens“ geplant, das sich mit zentralen gesellschaftspolitischen Konfliktlinien auseinandersetzt und diese zwischen bildenden und darstellenden Künsten, Theorie und Aktivismus verhandelt. Die Perspektive ist dabei ausdrücklich eine globale. In Anbetracht des Klimawandels, der neofeudalen Auswüchse des Finanzkapitalismus, eines (wieder)erstarkenden Nationalismus und Rassismus sowie eines Populismus, der sich gezielt der Desinformation bedient, ist es uns ein Anliegen, nachhaltig über politische wie ästhetische Gegenentwürfe zu den bestehenden Verhältnissen nachzudenken. Dabei müssen wir uns mit dem Problem auseinandersetzen, dass sich derzeit – mit der wachsenden Zahl an demokratisch gewählten Demagogen (Donald Trump in den USA, Wladimir Putin in Russland, Victor Orbán in Ungarn, Recep Tayyip Erdoğan in der Türkei, oder Narendra Modi in Indien) – ein beunruhigender politischer Wandel vollzieht: hin zu Gesellschaften, in denen Nationalismus, Rassismus, Sexismus und Homophobie politisch gerechtfertigt und begünstigt, während Pluralismus und Meinungsfreiheit eingeschränkt bzw. verleumdet werden. Es geht also nicht nur um einen Kampf gegen neoliberale, sondern auch gegen antidemokratische und neofaschistische Zustände – und es scheint, dass es für diesen Kampf vor allem neuer Sprachen, Imaginationen und neuer kollektiver Handlungsformen bedarf.
Im Vordergrund des New Narrative-Gipfels stehen deshalb Ansätze und Modelle, die nicht nur Kritik an und Gegenmodelle zu den bestehenden Missständen formulieren, sondern auch die Bedeutung von Imagination und ästhetischen Mitteln für eine Neuerfindung von Geschichte, Wirklichkeit und Zukunft hervorheben. Ein weiteres zentrales Anliegen des Gipfels ist es, Formate wie Workshop, Plenum, Vortrag, Konferenz et cetera strukturell wie räumlich neu zu fassen. Mobiliar, Raumaufteilung, Chronologie und Rhythmus des Gipfels werden so konzipiert, dass sie offene und enthierarchisierende Formen der Zusammenkunft und Debatte ermöglichen.

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