Termin

Oliver Dorfer - full screen

Ausstellung 29.10.2011–10.12.2011

BROTKunsthalle der Galerie Ernst Hilger, Wien, Österreich

Analog zu Oliver Dorfers Bildern, in denen meist mehrere Deutungsebenen miteinander konkurrieren oder ineinander verwoben werden, erklärt der Titel »full screen« seine Überblicksausstellung auf eigentümliche Weise hintersinnig. Videomonitore und "movie screenings" sind nicht die vom Künstler intendierten Assoziationen und doch bezeichnet Oliver Dorfer selbst seine Arbeiten auf Acrylglas als Bildschirme/screens. Dies wohl eher in ihrer Definition als "Ausgabegeräte zur Darstellung visueller Information (Bilder oder Zeichen)".

Seine screens sprechen durch, aber auch über die Möglichkeiten visueller Information und sie tun dies mittels ihrer eigenen Bildsprache, einer Syntax basierend auf Zeichen aus der Welt des Films, des Comics und der comic-culture generell, des Graphic Designs und anderen popkulturellen Einflüssen, die ihm als Rohmaterial für seine Arbeiten dienen. Dorfer akkumuliert und transformiert Bildressourcen und bedient sich dabei vielfältigster Gestaltungsmöglichkeiten, die der Malerei zur Verfügung stehen. In seiner zwei Jahrzehnte währenden künstlerischen Schaffenskarriere hat er eine prägnante und unverwechselbare Bildsprache kreiert. So wird also, um noch einmal auf den Ausstellungstitel zurückzukommen, das screening (Englisch für: Durchsiebung, Rasterung, Selektion, Durchleuchten) unter dem man eigentlich ein systematisches Testverfahren versteht, das eingesetzt wird um innerhalb eines definierten Prüfbereichs bestimmte Eigenschaften der Prüfobjekte zu identifizieren - zum Arbeits- und Auswahlverfahren des Künstlers. Oliver Dorfer generiert durch die Selektion, Abstraktion und Transformation graphischer Strukturen neue Bildkontexte. Er erzielt dies in der Kombination klassischer Malerei – ein geschichtsträchtiges Medium - mit der in Verruf geratenen "Retrotechnik" der Hinterglasmalerei (in seinem Fall ist es Acryl auf Acrylglas) und mit Eindrücken und Symbolen aus der Popkultur, die im Gegenzug zur Klassik auch den Begriff des Vergänglichen in einer medial überfrachteten Welt verhandeln, fast holzschnittartig klassisch einerseits und krachend "pop" oder "pulp" andererseits.

Basierend auf komplexen Handskizzen, Entwürfen und computergestützten Malprozessen ergibt sich letztendlich ein "analoges" Bild. Oliver Dorfer generiert durch die Abstraktion und Transformation graphischer Strukturen neue Bildkontexte. Basierend auf komplexen computergestützten Malprozessen ergibt sich letztendlich ein 2-dimensonales, in sich abgegrenztes Bild. Der Bedeutungshorizont des Betrachters fließt bei der Rezeption seiner Arbeiten mit ein. Der Künstler und der Betrachter bedienen sich eines gemeinsamen Repertoires an Zeichen – die Vorstellungen, die jene hervorrufen, dürfen und sollen durchaus divergieren. Die Essenz seines Schaffens ist es eine konsistente Sprache in der Malerei mit zeitgenössischen Mitteln zu schaffen.

Eröffnung
Freitag, 28. Oktober 2011 um 19 Uhr
Einführende Worte: Martin Fitz, Kurator & Publizist
Der Künstler ist anwesend.

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