Termin

Picasso

Ausstellung 15.10.2010–30.01.2011

Kunsthaus Zürich, Zürich, Deutschland

Die allererste Museumsretrospektive von Pablo Picasso fand in Zürich statt. Die von Picasso selbst kuratierte Ausstellung wurde von September bis November 1932 im Kunsthaus gezeigt. Für die Geschichte der modernen Kunst war sie ein wichtiges und einzigartiges Ereignis, das zu einem Markstein der Ausstellungstätigkeit des Kunsthaus Zürich geworden ist. Dieser ersten Picasso-Retrospektive widmet das Kunsthaus zur Feier seines hundertjährigen Bestehens eine glanzvolle Hommage.
Die Ausstellung wird anhand von etwa 60 von Picasso 1932 für Zürich ausgewählten Spitzenwerken das Profil seines Rückblicks auf sein Werk rekonstruieren. Sie wird von einem Katalog begleitet, der die Entstehung der Ausstellung nachzeichnet, ihren Einfluss auf die Geschichte der Rezeption des damals noch kontroversen Künstlers sowie ihre exemplarische Bedeutung hinsichtlich der Beziehung zwischen Künstlern, Kunsthändlern, Museen und kulturellen Institutionen vom 20. Jahrhundert bis heute.

Am Beginn der Ausstellung steht Picassos Jugendwerk – geprägt von Vorbildern wie Gauguin, van Gogh aber auch alten Meistern. Inspiriert von den Arbeiten Toulouse-Lautrecs und ersten Aufenthalten in Paris waren einige farbenfrohe Darstellungen grossstädtischen Lebens entstanden, aber noch kein eigenständiger Stil.

Ab Herbst 1901 begann Picasso in vorwiegend blaugrünen und blauvioletten Farbschattierungen zu malen. Es entstanden Werke, die in ihrem Ausdruck und ihrer Stimmung von Melancholie und Schwermut gekennzeichnet sind. Die Motive dieser Blauen Periode sind die Opfer der Gesellschaft: Kriminelle, syphilitische Mütter mit ihren Kindern, Prostituierte und Bettler. Aus dieser und der sich ab 1905 anschliessenden Rosa Periode hatte Picasso nur wenige Werke in die Zürcher Ausstellung integriert. Auf das vom heutigen Publikum hochgeschätzte Frühwerk blickte der Künstler beinahe gleichgültig zurück. Ihm galt der Umbruch zum Kubismus als Beginn seines eigentlichen Schaffens.

Gemeinsam mit George Braque entwickelte Picasso am Ende der ersten Dekade des neuen Jahrhunderts die völlig neue Bildsprache des Kubismus. Ihr galt sein besonderes Interesse. Die aktuelle Ausstellung präsentiert diesen Schwerpunkt indem sie das Schaffen zwischen 1907 und 1920 in drei Phasen unterteilt: in den analytischen, den synthetischen und den spätkubistischen Stil. Immer wieder arbeitete Picasso in mehreren Techniken parallel. Werke des klassizistischen Stils sind um 1917/18 präsent und auch zehn Jahre später. In den 1920er Jahren begann der Maler, Freundschaft mit den surrealistischen Dichtern André Breton, Louis Aragon, Tristan Tzara zu schliessen. Obwohl kein offizielles Mitglied der Surrealisten, nahm er an deren Aktivitäten und Gruppenausstellungen teil. Die surrealistische Periode, in der die Formensprache der spätkubistischen und klassizistischen Motive neuen, fantastischen Kompositionen Platz machte, begann Ende der 20er Jahre und dauerte über die Zürcher Retrospektive hinaus bis 1937.
 

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