Termin

Pittoresk – Neue Perspektiven auf das Landschaftsbild

Ausstellung 03.10.2009–30.01.2010

Museum MARTa Herford, Herford, Deutschland

Der Begriff Pittoresk war für die Kunst lange Zeit diskreditiert als Ausdruck einer durch Kitsch oder Tourismus geprägten Wahrnehmung von Landschaft und Architektur. Ursprünglich aber war das Pittoreske im 18. Jahrhundert als dritte ästhetische Kategorie neben dem Schönen und dem Erhabenen eingeführt worden. Damit bildeten erstmals Aspekte von Natur und Kultur eine ,bildwürdige‘ Einheit. Ein pittoreskes Hauptmotiv findet sich etwa in der Ruine, die aus Architektur unter der Einwirkung von Naturkräften entsteht. Umgekehrt konnte auch die Natur durch kulturelle Gestaltung pittoresk werden. Deshalb war die Idee des Pittoresken seinerzeit eng mit der Entstehung des englischen Landschaftsgartens verbunden. Ursprünglich auf Malerei und Grafik bezogen, erlebte der bildmäßige Blick auf die Welt im 19. Jahrhundert einen völlig ungeahnten Aufschwung, als die Erfindung der Fotografie faktisch den Blick mit dem Bild gleichsetzte.

Vor dem Hintergrund dieser Begriffsgeschichte gibt die Ausstellung profunden Einblick in die zeitgenössische künstlerische Auseinandersetzung mit Landschaften, die heute zunehmend Mischformen zwischen Architektur und Natur, zwischen Stadt und Umland, zwischen sozialem Raum und Rückzugsgebiet bilden. Gezeigt werden Werke, die zugleich auch neue Strategien des Pittoresken oder sogar Sichtweisen jenseits davon erkennen lassen. Entsprechend der  ünstlerischen Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert bilden fotografische Bilder einen Schwerpunkt der Ausstellung, um den herum andere künstlerische Medien angesiedelt sind, welche auch immer wieder kombiniert werden oder sich aufeinander beziehen. Ebenso finden sich Referenzen auf bekannte Formulierungen von Landschaft in der klassischen Moderne.

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