Termin

pro forma

Ausstellung 06.02.2009–22.03.2009

Künstlerhaus Dortmund, Dortmund, Deutschland

Alles was Menschen umgibt, ist längst von ihnen geformt worden, ist Design: Von den alltäglichen Dingen bis zur – scheinbar natürlichen – Landschaft: Kleidung, Geräte, Gebrauchsgegenstände, Gebäude, Städte, die ganze Umgebung ist gestaltet; Nahrungsmittel, selbst Tiere und Pflanzen werden mittlerweile planmäßig in einer bestimmten Ausformung reproduziert. Dabei wandeln die Formen sich permanent, lassen im Lauf der Zeit Stile und Moden erkennen. In der bildenden Kunst hingegen geht es scheinbar um die Form selbst; beziehungsweise darum, dem subjektiven Verhältnis des Künstlers zur gestalteten Wirklichkeit Ausdruck zu geben. Das künstlerische Arbeiten ist fast immer frei von dem Anspruch, etwas herzustellen, was eindeutig
nutzbar ist und unmittelbar gebraucht werden kann. Die Vorstellung, man könne eine Trennlinie ziehen zwischen funktionalen Produkten (Design) und Objekten, die vom unmittelbaren Nutzen unabhängig sind (Kunst), stellt sich jedoch als problematisch heraus: Die sich immer weiter entwickelnden Formensprachen von Design und Kunst beeinflussen sich gegenseitig und verwischen diese Grenze aus unterschiedlichen Gründen. Die Gestaltung von Konsumgütern soll nicht nur leisten, dass sie zuverlässig funktional sind, sondern die ästhetische Qualität des Designs unterscheidet sie von vergleichbaren Konkurrenzangeboten. Für diese ästhetische Qualität sind in der Kunst schon lange keine mustergültigen Vorbilder mehr zu finden. Aktuelle Kunst spiegelt dagegen oft selbst die Formensprache des alltäglichen Designs und macht so diese Grenze in beide Richtungen durchlässig. In der Ausstellung „pro forma“ werden künstlerische Arbeiten vorgestellt, die Formen alltäglicher Dinge oder dekorative Muster als gestaltetes Material nutzen, spielerisch überarbeiten oder in verschobenen Kontexten einsetzen. Trotz ihrer einfachen und bekannten Gestaltung erzielen sie eine überraschend befremdliche Wirkung und stören subversiv das vorschnelle Einordnen in Kategorien wie Funktion oder Geschmack. „pro forma“ stellt die Frage nach den künstlerischen Möglichkeiten individueller ästhetischer Erfahrungen in einer fast restlos durchgestylten, d.h. fremd vorbestimmten äußerlichen Welt. Die eingeladenen Positionen weisen über ihre künstlerische Qualität hinaus einen Alltagsbezug auf, der sie in einen provokanten Zusammenhang mit der gestalteten Umgebungsrealität stellt.

Weitere Informationen:

Öffnungszeiten: Do.-So. 16-19 Uhr

 

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