Termin

Raumkult – Kultraum. Architektur und Ausstattung in (post)traditionalen Gemeinschaften

Tagungen und Symposien 15.03.2018, 18:00 Uhr–17.03.2018

Katholische Privat-Universität, Linz, Österreich

Veranstalter: Institut für Geschichte und Theorie der Architektur

Das Verständnis vom tradierten Kultraum als Manifestation von Transzendenz- und Gemeinschaftsvorstellungen scheint im Umbruch begriffen. Alternative Konzepte der Vergemeinschaftung, die häufig religiöse Referenzsysteme inkorporieren, entwickeln heute in (post)traditionalen Gesellschaften weitreichende mobilisierende Kräfte. Neue auratische Räume werden zu soziokulturellen Orten der Gemeinschaft und entstehen durch unscharfe Grenzen zwischen Kategorien wie Nation, Politik, Geschichte, Kultur und Religion. Die Tagung diskutiert religiös-auratische Raumkonzepte sowohl bestehender Sakraltopografien als auch neukonstituierter Kulträume in ihren ideologischen Konzeptionen im 20. und 21. Jahrhundert.Bauen ist als Gestaltung von Gemeinschaft zu verstehen. Architektur und Städtebau sind Raumkünste, die als ästhetische Praxis Lebens- und Handlungsräume gestalten. Kultorte respektive auratische Räume heben sich aus alltäglichen Ordnungsstrukturen heraus und besitzen besondere Bedeutung für die Gemeinschaft. Als Raum sozialer Praxis und Alteritätswahrnehmung vermitteln sie kollektive Wertsysteme, die das Selbstverständnis und das soziale Handeln der Gemeinschaft prägen. Die Tagung untersucht die materielle Dimension solcher kulturanthropologischen Prozesse: Welche Architektur, welche Raumkonzepte und welche Ausstattung erfahren Orte des „Außer-Alltäglichen“, damit sie gemeinschaftsstiftende Qualitäten entfalten können? Das Verhältnis von Raum, Kult und Gemeinschaft soll aus interdisziplinären Perspektiven diskutiert werden.

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