Ab dem 13. März 2013 präsentiert das Museum für Aktuelle Kunst – Sammlung Hurrle in Durbach mit der Doppelausstellung „Ralf Cohen-WeltAnschauung und Simone Demandt – Futility“ erstmals zeitgenössische Fotokunst in der Reihe „Profile in der Kunst am Oberrhein“.

Beide Künstler haben sich weniger der reinen Fotografie als vielmehr ihrer konzeptuellen Anwendung verschrieben, wobei sie verschiedene analoge und digitale Techniken anwenden.

Ralf Cohen, geboren 1949 in Solingen, verfremdet seine Aufnahme von Landschaften, Oberflächen und Strukturen so lange, bis der Betrachter sich beispielsweise an eine mikroskopische Aufnahme oder an einen Blick ins Weltall erinnert fühlt. Mit Solarisation, Inversion und anderen technischen Kunstgriffen wird eine fast malerische und irritierende Wirkung erzeugt. Der Fotograf spielt mit unseren Wahrnehmungsgewohnheiten und hinterfragt den Wirklichkeitsbegriff.

Simone Demandt, geboren 1959 in Dortmund, wählt sich wechselnde Themen für ihre Fotoserien. Häufig sind es menschengemachte und zugleich menschenleere Orte, die ins Blickfeld gerückt werden: beispielsweise verlassene Labore oder Baustellen bei Nacht. In der Serie „Bilder blickdicht“ hingegen fotografiert sie Kinder durch eine zerkratzte Scheibe hindurch und widmet sich damit dem psychologischen Aspekt der Gesellschaft, indem sie die Konvention des niedlichen Kinderbilds zur Debatte stellt.

Beide Künstler setzen sich mit unseren Sehgewohnheiten, insbesondere mit der Wahrnehmung von Räumen auseinander und laden den Betrachter dazu ein, die Grenzen des Gewohnten zu überschreiten.