»Es ging einer spazieren. Er hätte in die Eisenbahn steigen und in die Ferne reisen können, doch er wollte
nur in die Nähe wandern. Das Nahe kam ihm bedeutender vor als das Bedeutende und wichtige Ferne.
Demnach also kam ihm das Unbedeutende bedeutend vor. Das mag man ihm wohl gönnen.«

So beginnt ein Kapitel über das »Spazieren« in dem Bändchen »Kleine Dichtungen«, welches Robert Walser zum erstem Mal im Jahre 1914 veröffentlichen konnte, drei Jahre später erschien »Der Spaziergang« bei Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig. In seinen Spaziergängen begegnet Walser der Welt, die ihn umgibt, mit einer Haltung von respektvoller Zurückhaltung und Bescheidenheit, aber auch voller Poesie und Menschlichkeit. Aus seinen feinen, detailreichen Beobachtungen formuliert er seine präzisen und nuancenreichen Gedanken zur Welt und seine Gedanken zum Dasein als Dichter.

Robert Walsers Novelle hat die Galerie Zink zum Anlass der gleichnamigen Ausstellung »Robert Walser - Der Spaziergang« genommen, in der sich die Künstler Euan Macdonald, Marcel van Eeden, Jana Gunstheimer und Natalie Czech mit der Person Robert Walser und seinem Werk auseinander setzen.