Termin

Rubens im Wettstreit mit alten Meistern, Vorbild, Kopie, Neuerfindung

Ausstellung 23.10.2009–07.02.2010

Alte Pinakothek, München, Deutschland

Rubens als Maler von Kopien? Was nach heutigem Verständnis eine bloße Reproduktion ohne die Aura des Originals ist, verstand Rubens als besondere künstlerische Herausforderung. Sein Werk umfasst eine große Gruppe dieser Nachschöpfungen, häufig nach berühmten Gemälden von Tizian oder Raphael. In München erstmals in einer exquisiten Auswahl gezeigt, dokumentieren diese Gemälde, dass Rubens´ Auseinandersetzung mit seinen Vorbildern zugleich ein künstlerischer Wettstreit war. Denn indem er nuir geringe Details veränderte, fand Rubens häufig zu neuen Lösungen, die seine Vorlagen manchmal noch übertrafen und ihnen eine überraschende Modernität verliehen.
Dies wird in der Ausstellung an einigen Beispielen demonstriert: Die Gegenüberstellung des Originals und der Neuinterpretation durch Rubens bewirkt einen spannenden Dialog und bietet dem Besucher ein besonderes Seherlebnis. Der Vergleich von Tizians "Sündenfall" und der Nachschöpfung von Rubens, beide aus dem Prado, belegt dies in prägnanter Weise. Einige Porträts von Karl V. und seinem Sohn Philipp II. nach Vorbildern Tizians veranschaulichen die enge Verbindung von Rubens mit dem spanischen Hof. Sie zeigen, dass sich Rubens als legitimer Nachfolger dieser bedeutenden Künstlerpersönlichkeit sah. Ebenfalls nach Vorlagen von Tizian entstand die Serie mit den großformatigen mythologischen Szenen, die den fulminanten Höhepunkt der Ausstellung bilden. Meisterwerke aus dem Prado in Madrid, dem Kunsthistorischen Museum in Weien und dem Nationalmuseum Stockholm bereichern auf Zeit die Alte Pinakothek und zeigen im Zusammenklang mit der berühmten Münchner Flamen-Sammlung, wie intensiv die Beschäftigung mit den Werken Tizians den Stil von Rubens prägte.

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