Event 02.07.2009, 19:00 Uhr
Der niederländische Künstler Yan Duyvendak untersucht in seinen Arbeiten das Verhältnis von Realität und Virtualität sowie deren Implikation auf die Konstruktion von Identitäten. Schwerpunkt seiner performativen Strategie bildet die Auseinandersetzung mit Bildern aus Film und Fernsehen und der Unmöglichkeit ihrer Übersetzung in reale, theatrale Situationen. In seiner Performance "Side Effects" transferiert er die gleichnamige Installation, welche derzeit in der Halle für Kunst zu sehen ist und sich formal und inhaltlich dem Fernsehzapping annimmt, in das Glockenhaus Lüneburg. Duyvendak verdoppelt sich gleichsam aus den Fernsehbildschirmen heraus in die Realität, durchbricht die Grenze der Mattscheibe. Er agiert in und vor den vier beweglichen Monitoren, vor und mit dem Publikum und fügt sich dessen Anweisungen. Zapping, das normalerweise isoliert betriebene Herumspringen zwischen unzähligen Kanälen, wird so während der Performance in einen kollektiven Akt gewandelt und das Machtverhältnis zwischen Fernsehbildern und Zuschauern, Performer und Publikum durch eine veränderte Wahrnehmung neu tariert.
Ort: Glockenhaus Lüneburg, Glockenstraße 9, Lüneburg
Dauer: 60 Minuten, Eintritt: frei