Simon Le Ruez arbeitet mit einer Vielzahl künstlerischer Medien, vornehmlich Skulptur, Installation, Video und Zeichnung. In der Ausstellung »As Poison Leaks Away« wird zudem die 2010 entstandene Fotoarbeit »Mariannenplatz« in Form einer Projektion gezeigt. Le Ruez’ künstlerische Praxis zelebriert das Konzept der inhärenten Grenzüberschreitung – sowohl einer Idee als auch eines ausgewählten Mediums. Die Arbeit »L’Entrée des Groites« (2010) ist Ausdruck dieses Bestrebens: eine schwarzweiß-Postkarte, die drei Männer vor dem Eingang einer Höhle zeigt, wurde von Le Ruez teilweise mit dunkelroter Acrylfarbe übermalt. Für den Künstler verleiht diese Form der Aneignung dem Werk gleichzeitig bildhauerisches, filmisches und malerisches Potential. Auch andere Werke der Ausstellung folgen diesem Prinzip. Großformatige Bodenarbeiten aus Papier funktionieren wie dreidimensionale Zeichnungen mit feinen Linien aus Garn, Glaskugeln und Schaumstoffbällen, und lassen sowohl landschaftliche wie auch menschliche Formen anklingen. Sie spielen mit einer Ästhetik, die das Augenmerk des Betrachters auf die ihnen inneliegenden materiellen Eigenschaften und deren Subversion lenkt. Die Arbeit »The Everything of Nothingness« (2010) führt diese Recherche fort: ein kleiner grauer Tisch bildet die Unterlage für zwei Postkarten, die Aufnahmen von augenscheinlich anonymen Räumen zeigen. Tisch und Karten werden von einer dünnen Glasplatte bedeckt, auf deren Oberfläche kleine Schaumstoffkugeln platziert sind, die auf bestimmte Punkte innerhalb der abgebildeten Räume hinzuweisen scheinen. Das auf den ersten Blick stark reduzierte Werk gibt den Weg frei für die Reflexion der komplexen thematischen Ebenen, die es in sich trägt und baut eine Spannung auf, die den Betrachter dazu verführt, dem Künstler in eine Gedankenwelt zu folgen, in der die Möglichkeit von Bewegung, Entwicklung und Veränderung allgegenwärtig ist.