Termin

Sonderführung: Geste und Inszenierung. Die Tableaux Vivants von Jeff Wall

Führung 25.07.2010, 16:00 Uhr

Kunsthalle im Lipsiusbau, Dresden, Deutschland

Der Begriff tableau vivant (pl. tableaux vivants) steht für "lebende Bilder". Darunter versteht man eine Gruppen kostümierter Schauspieler oder Models, die bestimmte Posen einnehmen und oft theatralisch angeleuchtet werden. Während der Darstellung sprechen und bewegen sich die Personen nicht. Tableaux vivants stellen somit eine Verknüpfung von Bühne und Malerei/Fotografie dar.

Um 1840 wurden tableaux vivants von den ersten Pionieren der Fotografie wie David Octavius Hill und Robert Adamson zum Motiv für ihre Bilder gewählt. Heutzutage wird dieser Ansatz von Künstlern wie Justine Kurland, Roger Ballen, Jan Saudek, Cindy Sherman, Sandy Skoglund, Gregory Crewdson, Jeff Wall, Amy Stein und Bernard Faucon fortgeführt. Die inszenierten Fotos folgen weiterhin den Modi von Bühne oder Malerei, anders als Fotografien für Modemagazine, bei denen die Models auch posieren.

Jeff Walls Fotografien entstehen nicht in Serien oder als Werkgruppen, sondern jedes Bild stellt eine einmalige Komposition im Sinn der tableaux vivants dar. Viele Fotografien sind inspiriert von Romanen, Gemälden oder Skulpturen. Seine Fotografie "The Thinker/Le Penseur" beispielsweise ist ein Zitat der gleichnamigen Skulptur von Auguste Rodin. "The Storyteller" ist an "Le Déjeuner sur l'herbe" von Édouard Manet angelehnt und "La Liberté guidant le peuple" von Eugène Delacroix ist das Vorbild für Walls Fotografie "The Stumbling Bloc".

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