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Street Life & Home Stories. Fotografien aus der Sammlung Goetz

Ausstellung 01.06.2011–11.09.2011

Sammlung Götz, München, Deutschland

Das Museum Villa Stuck präsentiert erstmalig im Sommer 2011 die herausragende Fotosammlung der Sammlung Goetz. Die Ausstellung »Street Life & Home Stories« stellt Ingvild Goetz' Sammlertätigkeit in der Fotografie vor. In München hat Fotografie traditionell einen hohen Stellenwert mit bedeutenden Sammlungen wie dem Fotomuseum im Münchner Stadtmuseum oder der Fotosammlung der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in der Pinakothek der Moderne mit dem Neuzugang Sammlung von Ann und Jürgen Wilde. Wir freuen uns, die Sammlung Goetz als eine weitere hochwertige Fotosammlung in München und überregional der Öffentlichkeit vorzustellen.

Ingvild Goetz setzt sich seit Beginn ihrer Sammeltätigkeit in den 1960er-Jahren mit dem Thema Fotografie auseinander. Die Sammlung umfasst in der Zwischenzeit rund 1300 Fotografien von mehr als 70 Künstlerinnen und Künstlern. Positionen der unmittelbaren Gegenwart, etwa von Robin Rhode, stehen neben bedeutenden Werkgruppen arrivierter Künstler wie William Eggleston oder Walker Evans.

Unter dem Titel »Street Life & Home Stories« werden Werke von rund 25 Künstlerinnen und Künstlern präsentiert. Mit der Kamera festgehaltene Lebensgeschichten weisen auf gesellschaftliche, politische und soziale Themen, die über oder neben den rein subjektiven Momenten der FotografInnen stehen. Die Stadt, die Straße und das häusliche Umfeld verwandeln sich in eine Bühne für den Augenblick. Die Arbeiten von Evelyn Hofer oder die Aufnahmen der amerikanischen Stadt »Trona« von Tobias Zielony halten sowohl die Interaktion von Mensch und Umgebung fest und zeigen zugleich Orte, die als Chiffren für Lebensgefühl und Schicksal stehen. Die Gegenüberstellung von bedeutenden Fotokünstlern wie August Sander mit Gegenwarts-künstlern wie Wolfgang Tillmans erlaubt nicht nur einen Blick auf die Sammlungstätigkeit von Ingvild Goetz sondern auch auf Tendenzen der künstlerischen Haltung in der Fotografie und Wechselwirkungen zwischen ihren Epochen. Die postfeministischen Positionen von Cindy Sherman und Nan Goldin verweisen auf die Grenzen von Identität und Gesellschaft, auf Konventionen und Freiräume. Die zeitlosen Porträts August Sanders offenbaren soziologische und gesellschaftliche Strukturen ebenso wie jüngere Porträtarbeiten von Diane Arbus.

Die Ausstellung erlaubt, nach der wegweisenden Präsentation zur Medienkunst der Sammlung im ZKM Karlsruhe (»Fast Forward«, 2003, 2010), einen Blick auf die international renommierte Münchner Sammlung aus der Perspektive der Fotografie. Schon im Jahr 2002 war die Sammlung Goetz unter dem Titel »Hautnah« in den Räumlichkeiten des Museums Villa Stuck zu Gast. Die äußerst erfolgreiche Schau zeigte gattungsübergreifend die Arbeiten von zwanzig KünstlerInnen – darunter Matthew Barney, Kiki Smith oder Yayoi Kusama – Werke, die durch ihre direkte, oft sozialpolitische Intention unter die Haut gingen.

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