Termin

Streit ums Bauhaus

Ausstellung 07.06.2009–02.08.2009

Kunsthalle Erfurt, Erfurt, Deutschland

Die Geschichte des Weimarer Bauhauses und seiner Vorgängereinrichtungen ist ein zeitlich begrenztes Ereignis innerhalb des permanenten Richtungsstreits der vielen miteinander konkurrierenden Haltungen und Weltentwürfe. Das reicht von den Reformbewegungen um die Mitte des 19. Jahrhunderts, insbesondere der Weimarer Malerschule, über die Ideen vom „Neuen Weimar“ um 1900 bis zur Bauhaus-Gründung 1919 und dem Exodus nach Dessau 1925.

Die von Ute Ackermann (Weimar) und Justus H. Ulbricht (Jena) kuratierte Ausstellung will die oft genug streng gegensätzliche Vielfalt der ästhetischen Auffassungen und Erscheinungen im Umfeld des Weimarer Bauhauses wie auch in seinem Inneren sinnfällig machen. Sie fragt danach, in welchen ästhetischen, weltanschaulichen und letztlich auch politischen Konzepten diese Gegnerschaft jeweils wurzelte.

Die Ausstellung wird anhand von zehn thematischen Stationen den „Streit ums Bauhaus“ von 1919 bis 1924/25 in seiner Widersprüchlichkeit und Vielfalt dokumentieren und nacherzählen. Schon die Eingangssituation 1919 verdeutlicht die extreme Heterogenität der künstlerischen und pädagogischen Auffassungen in der Gründungsphase des Staatlichen Bauhauses. Weitere Stationen thematisieren die „Bauhaus-Vielfalt“, das „Debatten-Debakel“ in den Zeitungen und anderen Publikationen, den Streit um die Architektur, die Auseinandersetzung Handwerk vs. Industrie.

Die Ausstellung unternimmt damit zum ersten Mal den Versuch, die ästhetischen und weltanschaulichen Positionen der Freunde, Förderer, Kritiker und Feinde des Bauhauses in der Weimarer Phase der Schulgeschichte (1919 bis 1925) im wahrsten Wortsinne sichtbar zu machen. Für den Betrachter sollen die differenten künstlerischen Welten und Formensprachen derjenigen deutlich werden, die am Bauhaus arbeiteten bzw. für oder wider das Bauhaus stritten. Damit wird gleichzeitig das bislang immer noch verbreitet monolithische Bild des Bauhauses an den realen Verhältnissen gebrochen und korrigiert, denn „in der Wiege des Bauhauses lag noch kein weißer Würfel“.

 

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