Termin

Studentische Tagung: Doppelt tot. Das Körperbild von Toten in der Kunst der Frühen Neuzeit

Tagungen und Symposien 13.02.2015–14.02.2015

Warburg-Haus, Hamburg, Deutschland

Bildtheoretische Reflexionen über die Ambivalenz, dass das tote Artefakt vorgibt etwas Lebendiges darzustellen, haben immer wieder Anlass gegeben, über die Beziehung der Kunst zu Tod und Lebendigkeit, Schein und Sein, An- und Abwesenheit nachzudenken. Zu dem bekannten Topos, dass die Aufgabe der Bilder eine mimetische und möglichst lebendige Verdopplung des Lebens sei, bemerkt Leonardo da Vinci in seinem posthum veröffentlichten Trattato della pittura, dass das Artefakt, gelinge es dem Künstler nicht das Lebendige möglichst lebendig darzustellen, sogar „doppelt tot“ sei. Was passiert also, wenn gar nicht das Lebendige möglichst lebendig, sondern der zweite Tod des Artefakts ausdrücklich gewünscht ist: wenn der Dargestellte ein Toter ist, der möglichst „lebendig“ tot gezeigt werden soll? Nicht nur die Vorstellung des Ausgleich schaffenden Objekts – der Tote wird durch ein lebendig wirkendes Bild ersetzt – ist hier ohne Belang, die Kunst muss auch gewissermaßen ihre Ideale verleugnen, denn es geht hier ja gerade nicht mehr um die Verlebendigung als Simulation der Lebendigkeit des Lebenden, sondern um die überzeugende Darstellung des Unbelebten. Die studentische Tagung versucht sich diesen Fragen zu nähern.

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