Das große malerische Thema von Sven Drühl ist Landschaft, insbesondere Bergketten und Baumkronen. Dabei ist er jedoch das Gegenteil etwa eines plein-air Malers, der in einer spezifischen Landschaft ihren subjektiven oder atmosphärischen Eindruck einfängt. Drühls Kompositionen sind komplexe Hybride – Konstruktionen aus unterschiedlichen kunsthistorischen Vor-Bildern, die der Künstler zu neuen, durch und durch artifiziellen Bildwelten remixt. Neben monochrom schwarzen Landschaften, bei denen lediglich der plastische Duktus in Verbindung mit dem jeweiligen Lichteinfall die Textur der Landschaft evoziert, entstanden filigrane Konstruktionen aus rhizomatischen Verästelungen oder minutiös entwickelter Gesteinsstrukturen, in denen Hinter- und Vordergrund durch zahlreiche Lackschichten oszillieren. In jüngsten, hier gezeigten Arbeiten (alle 2017) hat sich das Spektrum des Samplings erweitert um Vorlagen aus der digitalen Welt hoch entwickelter Computerspiele. In diesen aus reinen Daten teils gegenläufig zusammengesetzten Oberflächen sind die Grenzen hybrid, der Raum endlos.