Termin

Sven Johne: Berichte zwischen Morgen und Grauen

Ausstellung 13.05.2010–25.07.2010

Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Main, Deutschland

Sven Johne (geb. 1976) verfolgt einen konzeptuellen Ansatz der dokumentarischen Fotografie: Wie ein investigativer Reporter nähert er sich gesellschaftlichen Phänomenen, recherchiert die Hintergründe von medialer Berichterstattung und gefundenem Bildmaterial, sucht die dort erwähnten Orte auf und beginnt sie zu dokumentieren. Dabei entstehen Fotos, Texte, Videos und Archivsammlungen, die konzeptuell verbunden und hinsichtlich ihrer Authentizität und ihres Beweischarakters hinterfragt werden.

Oft sind es kleine Meldungen und Randnotizen aus der lokalen Presse – beispielsweise zu Selbstmorden, Schiffsuntergängen oder Amokläufen – die Sven Johne zur Spurensuche veranlassen. Wie unter einem Brennglas lässt er individuelle Schicksale oder einen außerordentlichen Einzelfall zu exemplarischen Porträts des gesellschaftlichen Status Quo werden. Johnes zyklisch angelegte Arbeiten verschmelzen dabei Fiktion mit Wirklichkeit: Nicht die Wahrheit der Meldungen ist entscheidend, sondern das was erzählt wird in Relation zur Welt. Die Elemente seiner Arbeiten fungieren als scheinbare oder echte Beweise von Einzelschicksalen, die wiederum Ausdruck oder Manifestation der gegenwärtigen Verfassung sozialer, wirtschaftlicher und politischer Konstellationen sind.

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