Termin

Symposium: Kleider | Zeichen – Mode im 17. Jahrhundert

Ausstellung 06.10.2016–07.10.2016

Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Darmstadt, Deutschland

Die höfische Mode des 17. Jahrhunderts wurde durch verschiedene Einflüsse geprägt: die im restlichen Europa schon leicht überholte spanische Mode zu Beginn des Jahrhunderts, durch niederländische Einflüsse, und vor allem durch die stilbildende französische Mode. Doch auch neben den höfischen Usancen war die Kleidung der Zeit bestimmt durch offizielle und inoffizielle Kleiderordnungen, Codes, Chiffren und die Zuschreibung von (Status-)Symbolen. Mode und Bekleidung fungierten so oft mehrfach kodiert als Zeichen, die über ihren Verhüllungscharakter hinauswiesen. Diese Zeichen wurden wiederum oftmals von vielen, sicher aber nicht allen Zugehörigen einer sozialen Schicht, eines Geschlechts, einer Kultur verstanden. Gleichzeitig erhob das Barock als Blütezeit der Emblematik die kodifizierte geistreiche Verschlüsselung von intellektuellen Inhalten zur Kunstform. Kleidung und ihre Darstellung in der Malerei, in der sie und ihr Gebrauch heute meist überliefert sind, fungieren so in doppeltem Sinne als Träger des Symbolischen. Als getragenes Material verweisen sie auf Geschmack und Stand des Trägers oder der Trägerin. In der Inszenierung des Bildes übernehmen sie darüber hinaus Verweisfunktionen durch den bewussten Einsatz bestimmter Materialien, Farben oder Moden. Und schließlich galt die malerische Behandlung textiler Oberflächen stets auch als Ausweis künstlerischer Fertigkeit, die oftmals eine Reflexion des Genres selbst darstellte.

Für die Tagung wird der Zeichencharakter von – sowohl höfischer und reicher bürgerlicher als auch alltäglicher oder bäuerlicher Kleidung diskutiert. Es soll die Frage aufgeworfen werden, wie sich Kleidung und Mode des 17. Jahrhunderts zwischen solchem Zeichencharakter und realem Material verorteten. Dabei sollen neben den europäischen Schauplätzen auch transkulturelle Verflechtungen zum Beispiel durch Mission und Kolonialisierung, Handel oder Krieg und Diplomatie in den Blick genommen werden.

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