Termin

Tagung: Politikstile und die Sichtbarkeit von Politik in der Frühen Neuzeit

Tagungen und Symposien 10.06.2015–12.06.2015

verschiedene Orte, München, Deutschland

Ein herausragendes Charakteristikum der Epoche der sogenannten Frühen Neuzeit ist die durchgängige Ästhetisierung von Politik: Politische Eliten bedienen sich des Mediums der Kunst zu ihrer Selbstdarstellung, in ganz Europa bilden sich in den Zentren der Macht spezifische Politikstile aus, die miteinander in einem ständigen Wettstreit der Überbietung stehen. Herrscherliches Handeln bedient sich immer stärker funktional wie ästhetisch kalkulierter Rituale, Zeremonien und symbolischer Akte, um politisch erfolgreich zu agieren.
Die Tagung möchte die Intentionen politisch konstituierter Herrschaft und die Modi ihrer ästhetischen (Selbst)Darstellung ebenso rekonstruieren wie die kommunikativen Mechanismen, die bei der Durchsetzung politischer wie künstlerischer Interessen zum Einsatz kamen. Sie fragt nach den Interferenzen und Konkurrenzen des Politischen wie des Künstlerischen.
Gleichgewichtig aus historischer wie kunsthistorischer Perspektive sollen für die Epoche zentrale Aspekte einer Politisierung der Kunst einerseits und einer Ästhetisierung der Politik andererseits untersucht werden. Themenfelder sind die frühneuzeitliche Institutionengeschichte (Akademien, Hofbauämter, Kunstagenten), die Professionalisierung des Künstlers, die Interaktionen von Politik, Kunst und Konfession. Die im Zwischenbereich von politisch-ikonographisch orientierter Kunstgeschichte und herrschaftsgeschichtlicher Historiographie angesiedelte Tagung möchte einen innovativen methodischen Beitrag leisten zur Kunst- und Kulturgeschichte des Politischen in der Frühen Neuzeit.

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