Tagungen und Symposien 22.06.2017–23.06.2017
Die Forschergruppe, die im Rahmen des Jahresthemas »Die Kunst in Frankreich im transkulturellen Kontext« am Deutschen Forum für Kunstgeschichte Paris arbeitet, beschäftigt sich mit Fragen von großer Aktualität. Konzepte und Begriffe wie Kolonialität, Postkolonialität, Dekolonialität, Transfer, Dezentrierung, Umlauf, Grenzen, Diaspora, Migration und Übersetzung werden in einer historischen Perspektive in Hinblick auf die Forschungen zur Kunst, Architektur und Literatur der fünf Kontinente betrachtet. Die Disziplinen und ihre Methoden werden immer wieder von neuem befragt, die Hypothesen und Ergebnisse offenbaren die Fähigkeiten der Kunstgeschichte als Vektor des kritischen Denkens, der politischen Theorie und der Ästhetik. Mit der Kunstgeschichte und von ihr ausgehend wird ein Wandel von Paradigmen befördert. Neue erkenntnistheoretische Überlegungen gehen an die Disziplin zurück. In ihren Querungen und Kreuzungen sind die Forschungsarbeiten dieses Jahres fest mit der aktuellen Welt verbunden. Sie gehen allen Formen der Hegemonie und auch den Auswirkungen der kolonialen Geschichte nach und überwinden dabei einen Eurozentrismus. Damit unterstreichen sie, dass künstlerisches Schaffen und intellektuelles Engagement in Afrika, Amerika, Asien, Europa und Ozeanien der Motor eines weltoffenen Miteinanders sind. All diesen Aspekten will das Kolloquium eine Bühne bieten und in einem »Frankreich im transkulturellen Kontext« die Funktion der Kunstgeschichte analysieren, wie sie zu Querungen, Desorientierung, Fragmentierung und dem Fremden steht, hier und jetzt, fern und nah.