Termin

Thomas Weinberger

Ausstellung 02.11.2012–08.12.2012

Bernhard Knaus Fine Art, Frankfurt am Main, Deutschland

Thomas Weinbergers großformatige Arbeiten erinnern an ungewöhnliche Momente, wie sie sich uns vor Gewittern und deren schnell wechselnden Lichtverhältnissen zeigen; oder Momente kurz vor der Dämmerung, wenn die letzten Sonnenstrahlen flach auf Fassaden treffen und unwirkliche, traumhafte Situationen erzeugen. Jedoch stellt der Betrachter schnell fest, dass es sich hier nicht um reale, vom Fotografen so vorgefundene Situationen handeln kann: Diese vor allem durch das Licht evozierte Stimmung, die in den Fotografien Weinbergers vorherrscht, wurde künstlich erzeugt.

Thomas Weinberger wählt für seine Aufnahmen bevorzugt anonyme städtische Räume oder Industriegebiete, wobei ihn die Übergänge dieser Räume zur Natur interessieren. In allen Aufnahmen lassen sich Versatzstücke der "Natur" finden, seien dies geometrisch angelegt Beete, ein gestutzter Rasen, wucherndes Buschwerk oder vereinzelte Bäume. Der Künstler ist fasziniert von eigenartigen, unbestimmten und unheimlichen Orten. Er zeigt uns menschenleere Orte, die aber klar von Menschen gestaltet und geprägt sind. Seine Motivwahl erfolgt nicht seriell, sondern situativ: Um mehrere Aufnahmen der exakt gleichen Einstellung machen zu können, müssen die Industrieanlagen oder Straßenzüge nachts beleuchtet sein. Die Beleuchtung suggeriert eine besondere Wichtigkeit der Orte. Doch angesichts dieser Nicht-Orte, die vor allem ökonomische und praktische Bedeutung haben, wird die Beleuchtung als Dispositiv der Kontrolle durchschaubar. Dennoch vermitteln Weinbergers Bilder in ihrer aufgeladenen Gespanntheit eine Poesie jenseits dieser faktischen Wirklichkeit.

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