Termin

Ton. Ein Aufruf. Keramische Plastik und Baukeramik 1910–1930

Ausstellung 05.04.2014–10.08.2014

Hetjens-Museum, Düsseldorf, Deutschland

1917 verfasste der Bildhauer Paul Rudolf Henning ein „Tonmanifest“, das 1919 als zweite Flugschrift des „Arbeitsrates für Kunst“ erschien. Darin rief er zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem Material Ton auf, das sich in besonderer Weise für eine abstrakte Formensprache eigne. Durch das Formen mit der Hand sei eine unmittelbare Umsetzung gestalterischer Ideen möglich – und Henning sah in dem aus der Erde gewonnenen Material, das durch Feuer eine Verwandlung vom Weichen zum Harten erfährt, nicht nur ein Potenzial für originäre „durchgeistigte“ Plastiken, sondern verstand Ton auch als Baumaterial der Zukunft. Die Architekten wären in der Lage, so Henning, durch die Verwendung farbig glasierter Keramik die Menschheit von dem „tötenden Grau-in-Grau unserer Städte“ zu erlösen. In seiner Vision einer farbigen Stadt der Zukunft spiegelte sich die Hoffnung vieler, durch den Ersten Weltkrieg traumatisierten Zeitgenossen auf eine menschenwürdige Gesellschaft.

Die Ausstellung des Hetjens-Museums wird die Verwendung von Keramik sowohl für künstlerische Plastik als auch für Baukeramik zwischen 1910 und 1930 thematisieren.

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