Ausstellung 12.01.2017–22.01.2017
Die positive Besetzung eines Raums, die Identifikation mit einem Ort und dessen negatives Pendant, der Angstraum, oder auch der Raum der digitalen Vereinzelung, in dem sich jedes Band zwischen den Menschen vaporisiert, sind die Leitmotive der Veranstaltungsreihe, zu der das Berliner Künstlerprogramm anlässlich der Eröffnung der neuen daadgalerie in der Kreuzberger Oranienstraße einlädt.
Mit Minouk Lims Ausstellung „New Town Ghost GAGA HOHO“ im Galerieraum im Erdgeschoss und den Performances, Filmvorführungen, Dichterlesungen und Konzerten im Veranstaltungsraum im ersten Stock werden Fragestellungen und Themen aufgegriffen, die zeitgenössischer nicht sein könnten: Suchen wir angesichts der Brisanz der aktuellen Krisen den Rückzug ins Private, in den vermeintlich sicheren Kokon, oder setzen die rechtspopulistischen Dammbrüche und die massiv um sich greifende Instabilität ein stärkeres gesellschaftliches und politisches Engagement frei, das lange brach gelegen hat? Das Spektrum der möglichen Reaktionen von Künstlern in unterschiedlichen globalen Kontexten ist breit – von kritischen Interventionen aus Ländern des afrikanischen Kontinents und Fragen der Gentrifizierung im südkoreanischen Seoul über die ironische Aufspießung des neoliberalen Konkurrenzwahns und die Suche nach neuer, unverbrauchter Sprache für eine sich politisch verhaltende Dichtung bis hin zur Schaffung von Rezeptionssituationen für den Besucher, die zur Selbstreflexion anhalten, und eindringlich-ikonischen Bildern, die von der prekären Ausgesetztheit des Künstlerdaseins künden.