In der Ausstellung zeigt die Galerie einen Querschnitt über die im 20. Jahrhundert vorherrschenden
unterschiedlichen Stilrichtungen diesmal im Bereich der Druckgrafiken. Innerhalb der Ausstellung
tritt der Reichtum der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten, welche aufgrund der unterschiedlichen technischen Möglichkeiten der Druckgrafik geboten werden, in den Blickpunkt. Eines der ältesten Werke, welches im Rahmen der Ausstellung zu sehen ist, ist die Radierung Die Gänsemagd von Paula Modersohn-Becker. Mit diesem um 1900 entstandenem Werk wird der Einblick in die Fülle der druckgrafischen Stilrichtungen im 20. Jahrhundert eröffnet. Weitergeführt wird diese nicht allein durch Künstler aus dem deutschsprachigen Raum, wie Ida Kerkovius, Max Pechstein, Max Beckmann oder Käthe Kollwitz, sondern auch ergänzt durch europäische Künstler wie Georges Braque, Marc Chagall und Joan Miró.
Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurden die bereits entwickelten technischen Möglichkeiten genutzt und auch bis an die Grenzen des Machbaren ausgereizt. So wurde das Bildsujet der Pop Art auf das Wesentliche und für die Konsumwelt prägnanteste reduziert und das Mittel der technischen  Reproduzierbarkeit, welches der künstlerischen Druckgrafik immanent ist, dafür Nutzbar gemacht. In
der Ausstellung stehen hierfür die Hauptvertretern der Pop Art: Andy Warhol, Roy Lichtenstein und
Tom Wesselmann. Die Entwicklung scheint aber keinen Stillstand zu erfahren, sondern vielmehr
stetigen Erfindergeist zu wecken. Davon zeugen nicht zuletzt die reliefartigen Nagelbilder eines Günther Uecker und die archaischen Bildzeichen eines A. R. Penck. Das Medium wird an die zu übermittelnde Aussage angepasst, woraus sich eine Mannigfaltigkeit der künstlerischen Druckgrafiken herausbildet. Über Jahrzehnte entwickelte sich so eine Unterschiedlichkeit, die es im Zuge der Ausstellung zu entdecken gibt.Die Ausstellung verweist nicht zuletzt auf das umfangreiche Sortiment der Galerie im druckgrafischen Bereich. Denn der Besucher hat die Möglichkeit neben den Ausstellungsobjekten über einen Bestand von mehreren tausend handsignierten Druckgrafiken arrivierter Künstler zu stöbern.