Offene Kunstwettbewerbe scheinen die demokratischste Wettbewerbsform zu sein: Jede Künstlerin und jeder Künstler kann sich bewerben; detaillierte Wettbewerbsrichtlinien sollen faire und transparente Verfahren sicherstellen, Bürgerbeteiligung wird angestrebt. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass offene Verfahren aufwendig und teuer sind, Richtlinien für öffentliche Auftraggeber unverbindlich und die Chancen für Einsteiger in das Wettbewerbsgeschehen begrenzt. Offene Wettbewerbe, so die These des Vortrages, sind nur unter bestimmten finanziellen, rechtlichen und städteplanerischen Rahmenbedingungen sinnvoll. Am Beispiel des Wettbewerbes "Kunst im Petriviertel", den die Hansestadt Rostock 2014 für ein neu entstehendes, hochwertiges Wohngebiet durchführt, sollen diese Bedingungen vorgestellt werden. Der Vortrag erlaubt Künstlerinnen und Künstlern sowie Interessierten Einblicke in die Hintergründe offener Verfahren und diskutiert mögliche Antworten auf die Frage, wie diese gelingen können.

Sarah Linke studierte Philosophie, Kulturwissenschaften und Kunstpädagogik in Greifswald und Leipzig. Seit 2013 arbeitet sie im Amt für Kultur, Denkmalpflege und Museen der Hansestadt Rostock. Sie ist verantwortlich für die Kunst im öffentlichen Raum und das Stipendienprogramm der Hansestadt.

Vortrag im Rahmen der Reihe "Blow Up".