Der französische Kaiser Napoleon war Auftraggeber zahlreicher öffentlicher Grünanlagen in Italien. Dort hatte er 1797 zunächst eine Republik gegründet, dann, im Jahr 1805, diese in eine Monarchie umgewandelt. In beiden politischen Systemen ordnete Napoleon urbane Grünanlagen für das Volk an und feierte darin Feste. Der Vortrag versucht auf der Basis verschiedener Schrift- und Bildquellen das politisch eingesetzte Naturkonzept Napoleons sichtbar zu machen. So werden Fragen aufgeworfen und zu klären versucht, weshalb und wie Napoleon in Italien einen Zusammenhang zwischen Natur und Politik umsetzte, eine Bindekraft schuf, die zuvor vom Philosophen Jean-Jacques Rousseau vorgeschlagen und in den demokratischen Volksfesten der Französischen Revolution zelebriert worden war. Doch warum inszeniert ein Feldherr mittels Stadtparks, Natursymbolen, Arenen, Triumphbögen, Bürgerfesten und anderen »Requisiten« eine politische Botschaft, die er zudem problemlos sowohl als Republikaner wie auch als König oder Kaiser zu visualisieren vermag?