In ihrem Antrittsvortrag am Donnerstag, 22. September, um 20 Uhr, spricht Dr. Agnes Matthias am Kunstforum zum Thema „Mit Licht gezeichnet. Das Cliché-verre als ein Verfahren zwischen Grafik und Fotografie.“
Das Cliché-verre ist eine besondere künstlerische Technik, mit der Künstler wie Camille Corot und Charles-François Daubigny gearbeitet haben, die aber als Sonderform der Grafik in Vergessenheit geraten und neu zu entdecken ist. Das Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte künstlerische Verfahren verbindet die klassische Radierung mit der damals neuartigen fotografischen Reproduktion. Die Technik berührt bis heute aktuelle Fragen nach Original und Reproduktion, künstlerischem Anteil und technischem Charakter sowie dem Verhältnis von Kunst und Fotografie.
Dr. Agnes Mathias leitet seit September 2011 die Grafische Sammlung am Kunstforum Ostdeutsche Galerie Regensburg. Damit folgt sie Dr. Roman Zieglgänsberger, der im September des letzten Jahres an das Museum Wiesbaden wechselte. Agnes Matthias schloss ihr Studium der Kunstwissenschaft, Kunstgeschichte und Empirischen Kulturwissenschaft in Karlsruhe und Tübingen 2003 mit einer Doktorarbeit über Krieg in der zeitgenössischen künstlerischen Fotografie ab. Sie arbeitete im Folgenden als Kuratorin u.a. für die Fotografische Sammlung am Museum Folkwang, Essen, und seit 2007 für das Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.