Termin

Vortrag von Christiane Heibach: Medienkunst als Schule der Wahrnehmung

Vortrag 25.01.2018, 19:00 Uhr

Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg, Deutschland

Die Videoskulpturen von Jakub Nepraš, die aktuell im Kunstforum Ostdeutsche Galerie zu sehen sind, erscheinen monumental und filigran zugleich: Man sieht die große Form und muss dennoch genau hinschauen, um ihre sich ständig verändernden Feinheiten zu entdecken. Dabei zeigt sich, dass die distanzierte Haltung des Betrachtens nicht ausreicht, um dieser Kunst gerecht zu werden. Man muss an ihr entlang, um sie herumspazieren, nahe herangehen und sich weit von ihr entfernen, hören und sehen und ist durchaus auch versucht, sie zu berühren - kurz: Das am klassischen Gemälde und der traditionellen Skulptur geschulte kontemplative, bewegungslose Sehen wird auf die Probe gestellt. Genau das ist ein wichtiges Kennzeichen der Medienkunst. Seit den 1960er Jahren fordert sie standardisierte Wahrnehmungs- und Verhaltensformen heraus. Arbeiten mit Computer, mit Video und mit interaktiven Technologien unterlaufen so zugleich auf unterschiedliche Weise den traditionellen Kunstbegriff, der von einem unveränderlichen Werk ausgeht, das vom Rezipienten aus angemessener Distanz betrachtet wird. Warum und in welcher Hinsicht Medienkunst als "Schule der Wahrnehmung" bezeichnet werden kann, erläutert Prof. Dr. Christiane Heibach vom in ihrem Vortrag.

Christiane Heibach ist seit April 2016 Professorin für Medienästhetik am Institut für Information und Medien, Sprache und Kultur der Universität Regensburg. Sie wurde 2000 mit einer Arbeit zu Literatur im Internet an der Universität Heidelberg promoviert und habilitierte sich 2007 an der Universität Erfurt mit einer Studie über Multimediale Aufführungskunst. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Medienästhetik, Multi- und Intermedialität sowie Theorie und Ästhetik Digitaler Medien.

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