Vortrag 30.07.2017, 11:00 Uhr
Für Künstler des 20. Jahrhunderts sind die formalen Strukturen der ägyptischen Kunst und Hieroglyphenschrift ein Anstoß zur Entwicklung eigener Ausdrucksmittel gewesen: Die Streifenbilder Paul Klees, der Kubismus Pablo Picassos, die Skulpturen Alberto Giacomettis, die „Käfige" Francis Bacons, die Bildzyklen Cy Twomblys lassen das ägyptische Paradigma erkennen. An die Motivwelt des alten Ägypten haben sie jedoch nicht gerührt. Sie war ihnen ein in sich geschlossener, endgültig formulierter Kosmos. Ägyptische Motive in Orientalismus und Art Deco belegen das Scheitern des Versuchs, altägyptische Kunst in die Moderne fortzuschreiben.